Ver­gan­gen­heit trifft Gegen­wart: Mit dem neuen Kul­tur- und Ver­anstal­tungszen­trum Burg Traut­son wurde ein einzi­gar­tiges Pro­jekt real­isiert, das sen­si­bel in den his­torischen Bestand und das Gelände einge­bet­tet ist. Der zweigeteilte Neubau ergänzt das denkmalgeschützte Bur­gare­al im Nor­den – ein mas­siv­er Sock­el­bere­ich aus Stampf­be­ton trägt darüber einen leicht­en, offe­nen Holzbau in Mas­sivbauweise, der sich zur Sillschlucht und zum Burghof hin öffnet.

Die his­torische Bur­gan­lage Traut­son wurde kurz vor Ende des Zweit­en Weltkriegs durch amerikanis­che Fliegerbomben fast voll­ständig zer­stört. Nur die Kaplanei, die Waschküche und einzelne Burgmauern – blieben erhal­ten. Das kraftvolle Erschei­n­ungs­bild der Anlage ging mit der Zer­störung ver­loren. Ziel des Neubaus war es, diese Kraft zeit­genös­sisch architek­tonisch zu inter­pretieren, ohne zu imitieren.

Die Wahl fiel daher auf Stampf­be­ton als Sock­el­ma­te­r­i­al – ein archaisch wirk­ender, unbe­wehrter Beton, der durch Schichtweise Verdich­tung entste­ht. Bere­its im 19. Jahrhun­dert bei Brück­enpfeil­ern einge­set­zt, erlebt dieses Mate­r­i­al hier eine bemerkenswerte Renais­sance. Die 10° geneigte Stampf­be­ton­mauer mit ein­er mit­tleren Wand­stärke von 65 cm ist eine bautech­nis­che Beson­der­heit – die Schalungskon­struk­tion selb­st war ein eigenes Bauw­erk, das die voll­ständi­ge Hor­i­zon­tal­last aufnehmen musste.

Die Architek­tur ist präzise in Sprache und Mate­ri­al­ität: Der mas­sive Stampf­be­ton-Sock­el ste­ht als mod­erne Neuin­ter­pre­ta­tion der his­torischen Burgmauer. Darüber erhebt sich ein leichter Holzbau, in dem Ver­anstal­tungsraum, Bar und Küche unterge­bracht sind. Großzügige Fen­ster­flächen verbinden Innen und Außen, öff­nen den Blick zur Natur und schaf­fen eine starke Beziehung zur umgeben­den Landschaft.

Das zuvor leer ste­hende Bur­gare­al wurde wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit dem sen­si­blen Weit­er­bauen am Ort entste­ht ein Zen­trum für Kul­tur, Kuli­narik und Begegnung.

Kulturzentrum Burg Trautson

Bauherr

Vere­in Schloss Matrei Trautson

Pla­nung

Arch. DI Andreas Semler

DI Dr. Gertrud Tauber

ÖBA

Arch. DI Andreas Semler

Sta­tik

WA Inge­nieure ZT GmbH
6300 Wörgl

Fer­tig­stel­lung

Juni 2023

Preise

Ref­eren­zpro­jekt des Lan­des Tirol / Abteilung Dor­fer­neuerung 2024
Nominiert für Neues Bauen Tirol 2024

Fotos

Silbersalz.photo, Wels­berg
Gertrud Tauber

 

Ver­gan­gen­heit trifft Gegen­wart: Mit dem neuen Kul­tur- und Ver­anstal­tungszen­trum Burg Traut­son wurde ein einzi­gar­tiges Pro­jekt real­isiert, das sen­si­bel in den his­torischen Bestand und das Gelände einge­bet­tet ist. Der zweigeteilte Neubau ergänzt das denkmalgeschützte Bur­gare­al im Nor­den – ein mas­siv­er Sock­el­bere­ich aus Stampf­be­ton trägt darüber einen leicht­en, offe­nen Holzbau in Mas­sivbauweise, der sich zur Sillschlucht und zum Burghof hin öffnet.

Die his­torische Bur­gan­lage Traut­son wurde kurz vor Ende des Zweit­en Weltkriegs durch amerikanis­che Fliegerbomben fast voll­ständig zer­stört. Nur die Kaplanei, die Waschküche und einzelne Burgmauern – blieben erhal­ten. Das kraftvolle Erschei­n­ungs­bild der Anlage ging mit der Zer­störung ver­loren. Ziel des Neubaus war es, diese Kraft zeit­genös­sisch architek­tonisch zu inter­pretieren, ohne zu imitieren.

Die Wahl fiel daher auf Stampf­be­ton als Sock­el­ma­te­r­i­al – ein archaisch wirk­ender, unbe­wehrter Beton, der durch Schichtweise Verdich­tung entste­ht. Bere­its im 19. Jahrhun­dert bei Brück­enpfeil­ern einge­set­zt, erlebt dieses Mate­r­i­al hier eine bemerkenswerte Renais­sance. Die 10° geneigte Stampf­be­ton­mauer mit ein­er mit­tleren Wand­stärke von 65 cm ist eine bautech­nis­che Beson­der­heit – die Schalungskon­struk­tion selb­st war ein eigenes Bauw­erk, das die voll­ständi­ge Hor­i­zon­tal­last aufnehmen musste.

Die Architek­tur ist präzise in Sprache und Mate­ri­al­ität: Der mas­sive Stampf­be­ton-Sock­el ste­ht als mod­erne Neuin­ter­pre­ta­tion der his­torischen Burgmauer. Darüber erhebt sich ein leichter Holzbau, in dem Ver­anstal­tungsraum, Bar und Küche unterge­bracht sind. Großzügige Fen­ster­flächen verbinden Innen und Außen, öff­nen den Blick zur Natur und schaf­fen eine starke Beziehung zur umgeben­den Landschaft.

Das zuvor leer ste­hende Bur­gare­al wurde wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit dem sen­si­blen Weit­er­bauen am Ort entste­ht ein Zen­trum für Kul­tur, Kuli­narik und Begegnung.